Schritt für Schritt zu mehr Selbstvertrauen

Jedes Jahr laufen irgendwo auf dieser Welt Tausende von Menschen ihren ersten Marathon. Dafür haben sie aber im Vorfeld vermutlich eine Weile trainiert. Kein Mensch würde vom Sofa aufstehen, die Laufschuhe anziehen und sich in Frankfurt, Berlin oder Hamburg „mal kurz“ auf die 42,195 Kilometer machen und dann auch noch erwarten, das Ziel zu erreichen und das als Sieger.

Wer eine solche Distanz überwinden will, muss vorher etwas investieren und das bedeutet, er muss trainieren. Und am Anfang kann schon der erste Kilometer eine Herausforderung sein. So baut sich das Training für einen Marathon Schritt für Schritt auf – eine Woche täglich einen Kilometer, in der nächsten vielleicht zwei, irgendwann zehn, dann erreicht man die Distanz des Halbmarathons und dann ist man irgendwann in der Lage, die gesamte Strecke von 42,195 Kilometern zu laufen.  Und auch das tun die Läufer dann einen Kilometer nach dem anderen, von Versorgungsstation zu Versorgungsstation.

Wer sein Selbstvertrauen entwickeln möchte, ist gut beraten, es auf die gleiche Art und Weise zu tun. Wenn Du von dir erwartest, dass Du nach der ersten  Übung „auf der Stelle“ selbstsicher und voller Selbstvertrauen auftrittst, dann ist die nächste Enttäuschung und damit einen Schmälerung des vorhandenen Selbstvertrauens vorprogrammiert.

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“. Um Selbstvertrauen zu stärken, selbstsicher zu werden, ein starkes Selbstwertgefühl zu entwickeln und somit selbstbewusst zu sein, braucht es auch etwas Training. Du wirst erstaunt sein, wie Deine Fähigkeit, Schritt für Schritt über gewissen Grenzen hinaus zu gehen, wächst und Du dich dabei sehr wohl fühlst.

…und Du wirst einen ganz besonderen, einen wertvollem Menschen auf diesem Weg kennen lernen, einen Menschen, der dich schon so lange begleitet und der Dir dennoch fremd war – und dieser Mensch bist DU!

Eine der intensivsten Übungen, die Du bestimmt gern täglich wiederholen wirst, ist die folgende:

Schritt für Schritt zu mehr Selbstvertrauen

Lies Dir die Übung erst einmal ganz in Ruhe durch, bevor Du die einzelnen Schritte durchführst.

  1. Setz Dich gemütlich hin und entspanne. Leg Deine Hände auf die Oberschenkel, so dass sie sich nicht berühren. Schließe die Augen.
  2. Konzentriere Dich zunächst auf die rechte Hand. Nimm wahr, was es wahrzunehmen gibt. An den Kontaktstellen der Handflächen, in der Hand. Dann wandert die Aufmerksamkeit zur linke Hand. Auch hier wahrnehmen, was Du spürst. Nun weite die Aufmerksamkeit auf beide Hände aus und verweile für eine Zeitspanne von ca 2 Min bei den beiden Händen. Wenn Gedanken auftauchen, geh mit der Aufmerksamkeit einfach wieder zurück zu den beiden Händen.
  3. Stell Dir vor, ein „Ich“, das ein bisschen mehr Selbstvertrauen hat als Du, steht oder sitzt vor Dir.
  4. Stell Dir nun vor, Du schlüpfst in dieses andere „Ich“. Tu dies auf Deine eigene Weise, lass der Fantasie freien Lauf.
    Sieh mit seinen Augen, hör mit seinen Ohren und fühl, was dieses „Ich“, das mehr Selbstvertrauen besitzt als Du, empfindet.
  5. Stell Dir nun vor, dass ein weiteres „Ich“ vor Dir steht, dass noch mehr Selbstvertrauen hat. Es ist ein wenig größer, sein Bild ist noch selbstsicherer, seine Ausstrahlung noch stärker.
  6. Schlüpfe nun in dieses „Ich“ mit dem noch stärkeren Selbstvertrauen, schau durch seine Augen, hör mit seinen Ohren und nimm seine Empfindungen wahr! Stell Dir dann vor, dass vor Dir ein weiteres „Ich“ steht, das erneut noch mehr Selbstvertrauen hat, mehr Leidenschaft, mehr Kraft, mehr Gelassenheit, mehr innere Ruhe.
  7. Wiederhole Schritt 6 und schlüpfe in immer selbstsicherere Versionen von Dir selbst, bis Du nur so von Selbstvertrauen strotzt. Achte darauf, was in Deinem Körper geschieht, mit Deinem Atem.
  8. Kehre nun zu den beiden Händen zurück. Achte nur noch auf die beiden Hände. Du kannst den Wechsel der Perspektive einleiten, indem Du „annehmen“ denkst und verweile noch ca. 2 Min mit der Aufmerksamkeit bei den beiden Händen gleichzeitig. Dann kehre ins „Hier und Jetzt“ zurück.
  9. Wenn Du magst, geh zum Spiegel und schau, wie sich Dein Spiegelbild durch diese Übung verändert hat! Achte auf Körperhaltung, Gesichtsausdruck und den Glanz in Deinen Augen!

 

 

 

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